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VERSTÄRKER STATT FIGUREN

Das Theater Laboratorium ist in ganz Deutschland bekannt für sein stimmungsvolles, oftmals philosophisches Figurentheater. Zum Programm gehörten allerdings auch bisher schon Konzerte von Fremdveranstaltern. Nun rückt diese Sparte in der hausinternen Hierarchie noch etwas weiter auf - denn das Laboratorium selbst wird Veranstalter. Was euch erwartet? Das hat uns Susanka Schmitz-Lenders erzählt.


Abschlüsse und Kabel bei einem Konzert im Theater Laboratorium in Oldenburg
Ohne Kabel geht's nicht: Zwar zeichnen sich auch die Konzerte des Laboratorium durch ihre intime Atmosphäre aus. Etwas Technik muss jedoch sein. (Bild: Pexels)

Eines kann man dem Theater Laboratorium sicher nicht vorwerfen: Nicht genug Geschmack zu besitzen. Das beginnt bereits bei der detailverliebten Einrichtung des Theaters und der benachbarten Limonadenfabrik. Beide Häuser sind ein absoluter Traum für alle Interieur-Enthusiasten. Das geht aber selbstverständlich weiter bei den wunderbaren Figuren, und dort sowohl bei der Gestaltung als auch bei der Charakterzeichnung. Nicht umsonst hätte man die meisten Gesellen am liebsten im erweiterten Freundeskreis.


Geschmack besitzt das Team des Laboratorium aber auch in anderer Hinsicht, nämlich bei der Musik. Kein Wunder: Wer mit so offenen Sinnen durch die Welt geht wie Pavel Möller-Lück, Barbara Schmitz-Lenders und ihr Team, macht eben immer wieder Entdeckungen. Oft visueller Art, nicht selten aber auch akustischer Natur. Und an letzteren können wir nun ebenfalls teilhaben.


 

THEATER LABORATORIUM

KONZERTREIHE


12. SEPTEMBER: RANDI TYTINGVAAG TRIO (TICKETS)

19. SEPTEMBER: WENZEL (TICKETS)

27. NOVEMBER: NIELS FREVERT (TICKETS)

12. DEZEMBER: TINA TEUBNER & SVEN SÜVERKRÜP (TICKETS)

22. JANUAR: TANGO PARA OCHA (TICKETS)


BEGINN JEWEILS 20 UHR


THEATER LABORATORIUM

KLEINE STRAßE 8

26121 OLDENBURG


 

Guter Geschmack als roter Faden


Egal, wie überzeugend eine Idee ist: Manchmal braucht es einen Zufall, damit sie in die Tat umgesetzt wird. So war es auch bei der neuen Konzertreihe des Theater Laboratorium. „Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Konzertveranstalter lief aus“, nennt Susanka Schmitz-Lenders eine entscheidende Entwicklung. „Gleichzeitig haben wir viele Anfragen von Künstler:innen bekommen, die sich wünschten, weiterhin oder erstmalig im Laboratorium aufzutreten.“ Diese Konstellation nahm das Team zum Anlass, die Sparte selbst in die Hand zu nehmen. Entsprechende Erfahrung war bereits vorhanden, denn in der Limonadenfabrik war das Theater von Anfang an selbst Veranstalter.



Bekannt für ihre warme, klare Stimme: Die 46-jährige Norwegerin Randi Tytingvaag.


Obwohl der Entstehung der Konzertreihe also kein langfristig ausgeklügelter Plan zugrunde liegt, kommt an dieser Stelle sehr wohl der Geschmack wieder ins Spiel. Denn es sind nicht irgendwelche Acts, die schließlich für die Auftritte im Laboratorium ausgewählt wurden. Vereinfacht könnte man sagen: Sie passen einfach dorthin - und das ist ein Kompliment an alle Beteiligte.



Die kleinen Eskapaden


„Wir veranstalten Konzerte mit Künstler:innen, die sich bereits einen guten Namen bei unserem Publikum gemacht haben“, berichtet Susanka. Dazu gehörten etwa Randi Tytingvaag oder Tina Teubner. Und manchmal steckt sogar noch mehr dahinter: „Mit Wenzel verbindet und mittlerweile sogar eine Freundschaft.“ Es gebe aber auch neue Gäste wie etwa den Singer-Songwriter Niels Frevert: „Er füllt bundesweit auch große Säle. Er hat sich aber bewusst für die besondere Atmosphäre unsere Hauses entschieden“, lässt Susanke berechtigten Stolz durchklingen.



Einzigartig: Der Liedermacher Wenzel berührt mit seinen persönlichen Texten - und seinem besondere Charisma - viele Menschen.


Bei jedem der bisher fünf geplanten Konzerte erwartet die Gäste einerseits ein hochklassiges Musikerlebnis, andererseits - wie eigentlich immer im Laboratorium - auch das Gebäude selbst. Wie kein anderes Haus erlaubt es kleine Eskapaden aus dem Oldenburger Alltag und bietet mehr als nur einen Rahmen fürs Programm. „Der Saal zeichnet sich durch eine konzentrierte, intime Atmosphäre mit hervorragender Akustik aus“, betont Susanka. Dadurch entstehe eine besondere Nähe zwischen Musiker:innen und Publikum.



Sorgfältig ausgewählt, fein abgestimmt


Zu den Traditionen der Konzerte im Theater Laboratorium, gehörte es auch, sich im Foyer auf den Abend einzustimmen - oder im Anschluss ausgiebig darüber zu diskutieren. „Oftmals bietet sich dabei auch die Gelegenheit, den Künstler:Innen nochmals zu begegnen“, weiß Susanka. Manchmal kommt man mit ihnen sogar ins Gespräch und erfährt spannende Details aus ihrem Leben und Schaffen.



Große Nummer: Der Hamburger Singer-Songwriter Niels Frevert füllt normalwerweise größere Säle. Für das Laboratorium macht er eine Ausnahme.


Das Theater Laboratorium bleibt sich also treu. Auch beim Konzertprogramm kann man ihm nicht vorwerfen, dass es nicht genug Geschmack besäße. Ganz im Gegenteil: Ebenso wie die vielen Details des Interieurs wirken auch die musikalischen Gäste wie sorgfältig ausgewählte und fein abgestimmte Entdeckungen, die man mit der Welt teilen möchte.


Das macht die Konzerte im Theater Labotaorium zu kleinen Besonderheiten. Oldenburg muss an jenen fünf Abenden zwar auf das überaus beliebte Puppentheater verzichten. Trotzdem ist es keineswegs ein Nachteil, wenn auf der Bühne statt Figuren Verstärker eine wichtige Rolle spielen. Denn sie sorgen dafür, dass die Konzerte - ebenso wie die Aufführungen des Figurentheaters - zu unvergesslichen Erlebnissen werden.

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