Bald geht es wieder los, das SpontanOL Improtheaterfestival hier in Oldenburg. Wie immer erwartet euch eine tolle und abwechslungsreiche Mischung unterschiedlicher Ansätze in Sachen Spontanität. Ihr habt nicht sowieso schon längst eure eigenen Tickets? Dann haben wir hier nun das ultimative Plädoyer, warum ihr unbedingt ebenfalls spontan sein und bei den Veranstaltungen vorbeischauen solltet.
SPONTANOL
IMPROTHEATERFESTIVAL OLDENBURG
10.-11. & 15.-19. MÄRZ 2023
DAS GESAMTE PROGRAMM
& TICKETS GIBT ES UNTER:
Viele von euch kennen das wahrscheinlich aus ihrem privaten Alltag: unvorhergesehene Ereignisse, auf die man dann plötzlich in irgendeiner Art und Weise reagieren muss, die stellen einen das ein oder andere Mal gerne vor Herausforderungen. Am liebsten hat man da seine Routinen und weiß genau, was einen erwartet und zu tun ist. Schließlich sagt man doch so schön: "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier".
Wie beeindruckend ist dann aber bitte auf der anderen Seite die Tatsache, dass einige Menschen sich trotzdem völlig freiwillig, mit ganzer Leidenschaft und absolut bewusst im künstlerischen Kontext ins Ungewisse förmlich reinstürzen und aus diesen Situationen einmalige sowie ungeahnte Geschichten und musikalische Erlebnisse von höchster Qualität entstehen lassen?
Wir sagen: Das ist SEHR beeindruckend und zu erleben ist diese hohe Kunst nun wieder hier bei uns in Oldenburg beim bevorstehenden Improtheaterfestival SpontanOL, das seit 2015 existiert und inzwischen deutschlandweit, gerade in der Impro-Szene, einen phänomenal guten Ruf genießt!
Immer Impro, immer anders
Mit Jürgen Boese aus dem Organisationsteam des Festivals, zu dem neben dem UNIKUM, die Bühne des Studentenwerks vor allem die beiden Improtheatergruppen 12 Meter Hase und Wat Ihr Wollt gehören, konnten wir uns vorab zu einem Gespräch treffen. "Mit dem SpontanOL wollen wir zeigen, was das für eine tolle Kunstform ist!", sagt er. Hierzu hat das Team geklotzt und nicht gekleckert. Denn wie immer gibt im Festivalzeitraum alle unterschiedlichen Facetten der Improvisation zu sehen.
Da wäre beispielsweise das Improkonzert, direkt am Freitag, dem 10. März, zur Eröffnung des Festivals, bei dem unterschiedliche Musikerinnen und Musiker zusammenkommen und völlig neue Musik entstehen lassen. Wir vom Kulturschnack wollten da wissen: ist es nicht auch irgendwie ärgerlich, wenn dabei ein waschechter Hit entsteht, der dann nach diesem einen Abend quasi nicht mehr existent ist?
"Wir filmen die Konzerte immer und da haben wir tatsächlich schon öfter im Nachhinein gedacht, dass man davon eine CD rausbringen könnte." - Jürgen Boese
Aber man sei so sehr im Flow während der Auftritte selbst, dass man das währenddessen gar nicht registriere, erzählt Jürgen, der bei diesem Termin immer selbst mit auf der Bühne steht und performed. Erst später registriere man dann, dass da eigentlich immer 3, 4 Stücke dabei seien, bei denen man sich frage, wie man das geschafft habe, schmunzelt er.
Besondere Locations & stiller Input
Auch an innovativen Konzepten, die Mut beweisen und einfach mal Neues ausprobieren, mangelt es dem Festival nicht. So gab es in der Vergangenheit bereits Veranstaltungstermine die abseits der klassischen Bühne mitten in einem regulären Möbelhaus stattfanden. In einem solchen Konstrukt verschwimmen die Grenzen zwischen Bühne und Publikum nochmal stärker, da das Publikum ja ohnehin integraler Bestandteil des Geschehens ist und kontinuierlich einen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Stückes leistet.
Doch im Publikum zu sitzen und sich laut mit Wortmeldungen zu beteiligen, umgeben von vielen anderen Besucherinnen und Besuchern, da ist die Hemmschwelle oftmals doch recht groß. Am Mittwoch, den 15. März 2023 finden jedoch auch die stilleren Gäste eine wunderbare Gelegenheit sich trotzdem im Unikum am Geschehen auf der Bühne zu beteiligen. Denn an diesem Abend entsteht ein Stück ganz aus der Schwarmintelligenz und über das Smartphone besteht die Möglichkeit den Schauspielerinnen und Schauspielern über diesen Weg Input zu liefern!
Zudem gibt es auch in diesem Jahr wieder eine besondere Location. Dieses mal, und zwar am 16. März 2023, verschlägt es Schauspielende und Publikum in das gerade 100 Jahre alt gewordene Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Denn wenn Besucherinnen und Besucher das Museum verlassen, werden die Gemälde lebendig. Die Statuen wandern durch die Gänge und besuchen sich gegenseitig. Wer das nicht glaubt, der sollte sich vom Gegenteil vor Ort überzeugen lassen und in die Farben und Geschichten auf und hinter den Bildern eintauchen.
Die Qual der Wahl
Am Freitag, den 17. März wird es dann schwer für alle, die das Festival in seinen Bann gezogen hat. Denn an diesem Abend gilt es sich zu entscheiden:
möchtet ihr zwei Teams an einem Abend sehen, die gegeneinander im Improtheater antreten und danach mitentscheiden, welches Team euch mehr überzeugt hat? Dann seid ihr richtig im Unikum, wenn es dort zum "Weddstriet" kommt!
... oder möchtet ihr zwei Shows an einem Abend erleben, Gastspiele aus Frankfurt und Mannheim, die zeigen wie unterschiedlich die Herangehensweisen innerhalb der Szene in Deutschland sein können? Dann könnt ihr euch "HeimaTräume" und "Werwolf" in der Limonadenfabrik zu Gemüte führen.
Der große Höhepunkt
Doch am Samstag, dem 18. März, da gehört die Bühne ganz der OIM, der Oldenburger Impromeisterschaft. Eine Erfolgsgeschichte und das absolute Zugpferd und sogar der Ursprung des ganzen Festivals, wie Jürgen Boese erzählt: "Da gibt es auch nur noch maximal Restkarten und das ist eigentlich immer sehr schnell ausverkauft." Neben dem Improkonzert ist dies auch die einzige Veranstaltung bei der Jürgen Boese ebenfalls auf der Bühne stehen wird, dort jedoch dann in der Rolle des Moderatoren.
Die Meisterschaft ist so heiß begehrt, dass sogar eine Woche zuvor, am 11. März, zehn Oldenburgerinnen und Oldenburger gegeneinander um eine Wildcard für die OIM konkurrieren und dabei spontan um die Wette spielen, singen, tanzen und reimen.
Erst Theorie, dann Praxis
Um eine Wildcard zu kämpfen, auf diese Idee muss man ja aber erstmal kommen. Und wie schon erwähnt, ist das Publikum zentraler Bestandteil der Improvisation. Doch was, wenn es einzelne Zuschauende so richtig gepackt hat und sie sich selbst in der Improvisation, auf der Bühne, ausprobieren möchten?
Für all' diejenigen, die ihre ersten Schritte gehen möchten oder auch schon Erfahrene, bietet das SpontanOL mit zahlreichen Workshops, Einstiegs- und Bildungsmöglichkeiten im Spiel auf der Bühne. Natürlich sind es absolute Koryphäen der deutschsprachigen Impro-Szene, die euch hierbei unterstützend zur Seite stehen. So ist das ganze Festival nicht einfach nur als ein paar Tage des reinen Kulturkonsums gedacht, sondern von Grund auf als eine Gelegenheit konzipiert Interessierten einen Einstieg in die Szene und die Kunstform selbst zu bieten. Mehr Einladung geht nicht!
Das gelernte Wissen kann dann, zum Ausklang des Festivals am Sonntag, den 19. März bei der Werkschau im Forum der IGS Flötenteich direkt auf der Bühne zur Schau gestellt werden und potenziell erste Bühnenluft geschnuppert werden!
Im Moment
In einer so schnelllebigen Zeit wie unserer, in der wir alles gleichzeitig machen wollen und sollen, aber unsere Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden, zwingt uns das Improvisationstheater durch seine Natur der Einmaligkeit dazu ganz für den Moment zu leben, abzuschalten, das Smartphone in der Tasche zu lassen und die Show zu genießen. Hier hat der sogenannte "Second Screen" keine Chance, denn ansonsten würden wir ja etwas verpassen, das wir so nie wieder sehen können und werden. Und wer weiß, vielleicht packt euch die Impovisationslust ja selbst und ihr bucht euch nächstes Jahr direkt selbst in einen der Workshops und steht dann mit auf der Bühne!
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