Bereits im Jahr 2021 machten sie das Flanieren entlang der Oldenburger Hafenpromenade schöner als es ohnehin schon ist und nun sind sie endlich zurück. Vom 07. - 28. August zeigen die reframed - Fototage Oldenburg unter dem Oberthema "Spiel" wieder Arbeiten sowohl lokaler als auch internationaler Fotografinnen und Fotografen und werden durch ein unterhaltsames Rahmenprogramm abgerundet, bei dem - so viel sei schon an dieser Stelle verraten - ebenfalls dem eigenen Spieltrieb nachgegangen werden kann.
REFRAMED - FOTOTAGE OLDENBURG
07. - 28. AUGUST 2024
HAFENPROMENADE
ERÖFFNUNG: 07. AUGUST - 18:00 UHR AUF HÖHE SECCO
Die Vorstellung ist so romantisch wie etwas nur sein kann: Die Sonne scheint, der Tag neigt sich dem Ende zu und man ist vielleicht gerade ohnehin unterwegs, hat sich noch ein Getränk für den Weg geschnappt und möchte nun die Sonne zum Ausklang am Hafen genießen. Wie schön, wenn man dabei auch noch von einer waschechten Open-Air Galerie begleitet wird, oder? Denn hier gibt es keinen Eintritt, kein formelles Setting. Die Werke fügen sich in ihre Umgebung und im Gegensatz zu geschlossenen Galerien ist dieses Szenario wirklich zugänglich für alle, nicht an Öffnungszeiten gebunden und kann von den Besucherinnen und Besuchern im ganz eigenen Tempo und nach eigenem Belieben erkundet werden.
Genau das machen sich in diesem Jahr wieder die reframed - Fototage Oldenburg zu eigen. Eine solche Ausstellung im öffentlichen Raum bringt Kunst und Kultur direkt in den Alltag der Menschen. Sie schafft Gelegenheiten für spontane Begegnungen und Gespräche über Kunst, über das, was man auf den Fotografien sieht und das wiederum stärkt am Ende des Tages im besten Fall das kulturelle Bewusstsein und den Gemeinschaftssinn füreinander. Doch was genau gibt es denn eigentlich zu sehen bei dieser Ausgabe der Fototage, zu deren Konzept es gehört, dass in jedem Jahr ein anderes Oberthema die Richtung vorgibt?
Lass doch mal wieder Spielen!
Die Auswort lautet "Spiel"! Warum? Spielen ist Lebensfreude. Sie ist in der Natur des Menschen angelegt, erst sie macht ihn komplett. Und je unübersichtlicher die moderne Welt wird, desto mehr boomen Spiele, weil sie uns klare Regeln und Grenzen an die Hand geben, an denen wir uns orientieren und auf die wir uns verlassen können. Bernd Hubl, Projektleiter der Fototage, betont:
"Auch die Fotografie ist immer ein Spiel. Die Fotografinnen oder Fotografen erschaffen erst durch ihre selbst definierte Regel das Werk“
So haben sich beispielsweise 22 Oldenburger Fotografinnen und Fotografen von den Oldenburger Photo Amateuren, dem Haus der Fotografie Oldenburg sowie dem BBK - Bund Bildender Künstler Oldenburg in der Ausstellung „Der gesprungene Spiegel – Reflexionen(en) über Identität und Fotografie“ dem Spiel mit multiplen Persönlichkeiten angenommen und sich auch mit dem Zufall in der Fotografie auseinandergesetzt. Inspiration und Basis hierfür war der Roman "Der Würfler" von Luke Rhinehart aus dem Jahr 1971, in welchem der Protagonist zunehmend mehr Entscheidungen seines Lebens dem Willen des Würfels überlässt. Und so ließen sich auch die genannten Gruppen auf ein künstlerisches Experiment ein und überließen die fotografisch relevanten Entscheidungen beim Anfertigen ihre Arbeiten ebenfalls dem Zufall. Ob Farbe oder schwarz-weiß, Portrait oder Architektur, digital oder analog - die Laune des Würfels bestimmte das Vorgehen.
Zudem sind Werke von sechs internationalen Fotokünstlerinnen und -künstlern zu sehen! "Ich habe lange recherchiert und Fotografinnen und Fotografen gesucht, die sich ebenfalls bewusst mit dem Thema Spiel in ihrer Arbeit auseinandergesetzt haben.", erzählt Hubl weiter. Tom Pope sei hierbei ein fantastisches Beispiel, der auch bei der Eröffnung der Ausstellung als Gast anwesend sein wird. Der Engländer lebe für das spielerische Element, kombiniere gerne mal Ausstellung mit Dart- oder Billardspiel und wisse oftmals nicht, was am Ende das genaue Ergebnis bei seinen Arbeiten werde. So ist bei den Fototagen seine Serie „The Play Offs“ zu sehen, bei der es sich um eine Reihe von Fotospielen mit vom Künstler erstellten Fotos handelt.
Darüber hinaus finden sich am Hafen die fantastischen Arbeiten „Rebel Riders“ des Fotografen Muhammad Fadli, der die imposante Vespa Fan-Szene Indonesiens dokumentiert hat, oder die an Eadweard Muybridge angelehnten Arbeiten von Mia Cassels, Angel Chobanov und Lauree Stephens von der Kingston School of Art (ebenfalls England) mit dem Titel „Movements in time“ und die Serie „Lùdica“ der italienischen Fotokünstlerin Tina Cosmai, in deren Werken sich die Fantasie in täglichen Träumereien materialisiert, die uns zurück zu den Wurzeln unserer Kindheit und der gesamten Menschheit führt.
DIE CARRERABAHN-TALKS IN VIER RUNDEN
Neben der eigentlichen Ausstellung am Hafen, wird es an vier Terminen Vorträge von den involvierten Oldenburger Foto-Einrichtungen geben. Doch auch hier wurde selbstverständlich an das spielerische Element gedacht! Denn Veranstaltungsort ist MTS Records in der Ritterstraße, der neben unzähligen Plattencovern, die ebenfalls oftmals fotografisch entstanden sind, darüber hinaus mit einer 36 Meter langen Carrerabahn aufwartet, die im Anschluss an die Talks bespielt oder sogar schon währenddessen zum Inhalt der Veranstaltung wird.
Denn bereits am 08. August kann man beispielsweise, solange man eine digitale Spiegelreflex- oder Systemkamera samt Speicherkarte mitbringt, beim Wöltje Workshop zuerst im Foto-Studio und anschließend bei MTS Records in der Ritterstraße einen ersten Einstieg in die wichtigsten Begriffe der Fotografie erhalten. Am folgenden 09. August geht es dann direkt mit einer Vortrag von Carola Bührmann weiter, bei dem sie
RUNDE 01 - Wöltje Workshop: „Das Spiel mit Licht“ – Einstieg in die Fotografie
08. August - 18:30 Uhr
Treffpunkt: Wöltje, Achternstraße 34, 26122 Oldenburg
RUNDE 02 - Vortrag: Die „Unberührbare". Ein Fotoprojekt von Carola Bührmann
09. August - 18:30 Uhr
Treffpunkt: MTS Records, Ritterstraße 2, 26122 Oldenburg
RUNDE 03 - Vortrag: Fotografie als Spiel
14. August - 18:30 Uhr
Treffpunkt: MTS Records, Ritterstraße 2, 26122 Oldenburg
RUNDE 04 - Vortrag Hans Beelen: Der „Homo Ludens” von Johan Huizinga
19. August - 18:30 Uhr
Treffpunkt: MTS Records, Ritterstraße 2, 26122 Oldenburg
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Halten wir also fest: Die Fototage sind eine Einladung, Kultur auf eine ganz unmittelbare Weise zu genießen. Und wir können euch zum Abschluss versichern: diese Einladung könnt ihr besten Gewissens annehmen!
Weitere Informationen zu den reframed - Fototagen Oldenburg sowie allen ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern findet ihr unter: https://www.fototage-oldenburg.de/
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