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NACHTS IM MUSEUM

Die Vorstellung, außerhalb der gewohnten Öffnungszeiten ins Museum zu gehen, scheint etwas Magisches zu haben. Sonst wäre die Existenz des gleichnamigen Films mit Ben Stiller, dessen enormer Erfolg und seine beiden Fortsetzungen nicht zu erklären. Und sonst gäbe es auch die Nacht der Museen in Oldenburg nicht.


Das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg während der Nacht der Museen
Einzigartige Atmosphäre: Die Nacht der Museen ist ein Besucher:innenmagnet - aus guten Gründen. (Bild: Markus Hibbeler)

Im Grunde ist es paradox: Die meisten Museen haben umfangreiche Öffnungszeiten, nach Feierabend oder am Wochenende könnte man einen Besuch bequem in den persönlichen Tagesablauf integrieren und in aller Ruhe durch die Gänge flanieren. Doch zwischen Alltag, Terminen, Verpflichtungen kommt immer alles anders als man denkt. Und häufig eben auch: Auf Kosten eines Museumsbesuchs. Offenbar ist es so, dass wir Impulse brauchen, die uns aus unserem gewohnten Rhythmus bringen.


Man könnte sagen: Wir müssen aus dem Takt geraten, um aus der Reihe zu tanzen.

Genau das gelingt uns durch aufwändig inszenierte Veranstaltungen wie der Nacht der Museen. Sie bieten uns die nötigen Reize, um zu sagen: Jetzt aber! Und nicht nur das: Durch ihr besonderes Programm und durch die große Resonanz, wird die Veranstaltung noch viel mehr als ein Musuemsbesuch, sie wird ein Erlebnis.


 

NACHT DER MUSEEN OLDENBURG


SAMSTAG

23. SEPTEMBER 2023

18 BIS 24 UHR


MIT


EINTRITT FREI!

 

Teile eines Ganzen


Es geht aber natürlich um sehr viel mehr als nur eine ungewohnte Uhrzeit. Zwei andere Faktoren spielen eine Rolle. Der erste: Das Event. Normalerweise wandelt man nämlich in durchaus angenehmer Ruhe durch Oldenburger Museumskorridore. Das erlaubt eine hohe Konzentration auf die ausgestellten Kunstwerke, ist insofern also genau richtig so. Der Mensch aber ist ein Herdentier. Er mag es, wenn er gemeinsam mit anderen etwas erlebt, Teil eines Ganzen wird, das alle miteinander vereint. Genau das bietet die Nacht der Museen. Der Besuch wird dort zu einem gesellschaftlichen Ereignis, das verbindet und emotionalisiert.



PODCAST WARM-UP FÃœR DIE MUSEUMSNACHT

Ab ins Trainingslager: Natürlich kann man die Nacht der Museen auch völlig unvorbereitet besuchen. Man kann sich vorher aber auch in die jeweiligen Häuser reinfühlen bzw. -hören und auf diese Weise perfekt vorbereiten. Vier Oldenburger Museen waren bereits Gäste in unserem Podcast, zudem haben wir eine Ausstellung gefeatured. Einfach auf das jeweilige Bild klicken - und dann ganz tief eintauchen!


Der zweite Faktor? Das Programm. Museen stehen normalerweise nicht in Verdacht, eine wahre Show abzuliefern und den Besuch zu einem mitreißenden Ereignis zu machen. Genau das ist bei der Nacht der Museen aber der Fall. Und das bedeutet nicht etwa eine Banalisierung, sondern die Einbettung in einen aufregenden Kontext. Und der wiederum besteht auch aus zwei Teilen. Nämlich den laufenden Sonder- und Dauer-Ausstellungen, die es allesamt wert sind, gesehen zu werden. Als Beispiele seien etwa "Life at Sea" im Landesmuseum Natur und Mensch, "The Boat People" im Pulverturm oder "Schein" von Payman Rahimi im Oldenburger Kunstverein genannt.


Darüber hinaus gibt es aber in jedem Museum ein großes Extra-Programm, die einen Besuch fast schon zur Pflicht machen. Den sprichwörtlichen Vogel schießt in diesem Herbst das Stadtmuseum ab, das - mangels existenter Ausstellung - ein regelrechtes Feuerwerk an Führungen und Exkursionen anbietet, die richtig Lust auf unsere Stadt (und die Beschäftigung mit ihr) machen. Die beiden Clous: Der SMO-Späti im leerstehenden Kiosk am Pferdemarkt und die Führungen über die Museums-Baustelle.


Der Kiosk am Pferdemarkt in Oldenburg wir ein Pop-up Späti des Stadtmuseums Oldenburg
Place to be: Hier gibt es bei der Nacht der Museen u.a. Zeitungsgeschichten der vergangenen Jahrzehnte, Anekdoten aus dem Automaten und ein Live DJ-Set zu erleben. (Bild: Kulturschnack)

Auch das Horst-Janssen-Museum und das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte haben sich ganze Kaleidoskope verschiedenster Attraktionen ausgedacht, die einen Besuch noch lohnenswerter machen als im musealen Alltag. Doch auch die Ausflüge zum Edith-Russ-Haus samt Pulverturm, Computer-Museum und Kunstverein lohen sich noch mehr als üblich - beim Landesmuseum Natur und Mensch nicht zuletzt auch deshalb, weil dort noch einmal Pelle, der Späti zu Gast ist. Das gesamte Programm der Nacht der Museen findet ihr hier:


EDITH-RUSS-HAUS

HORST-JANSSEN-MUSEUM

LANDESMUSEUM FÃœR KUNST UND KULTURGESCHICHTE

LANDESMUSEUM NATUR UND MENSCH

OLDENBURGER COMPUTER-MUSEUM

OLDENBURGER KUNSTVEREIN

STADTMUSEUM OLDENBURG


Ein Kartenausschnitt der Stadt Oldenburg mit allen beteiligten Häusern der Nacht der Museen
Viel zu tun: Wer alle Museen besuchen möchte, braucht einen guten Matchplan. (Bild: Openstreetmap/Kulturschnack)

Die große Vielfalt


Wenn man nach einem Wort suchen möchte, das den Umfang, den Abwechlsungsreichtum und die Attraktivität des Programms der Nacht der Mussen beschriebt, dann wäre es vermutlich: Wahnsinn! Nicht, weil es verrückt wäre, ein solches Event durchzuführen, sondern weil es an passenden Worten mangelt, die ungeheure Opulenz auf die nötige Kürze zu verdichten.


Was dem Publikum in diesen sechs Stunden von der Oldenburger Musuemsszene geboten wird, ist nicht weniger als spketakulär. Und das betrifft beides. Das reguläre Ausstellungs-Programm der sieben beteiligten Häuder - und die besondere Aktionen anlässlich der Nacht der Museen. Wir können nur eine klare, uneingeschränkte Empfehlung aussprechen: Nutzt das aus, geht dort hin, schaut euch das ein! Egal, ob ihr sonst überall Dauerkarten habt oder die Museen noch nie von Innen gesehen habt: Nachts im Museum zu sein, hat etwas Magisches. Nicht nur im Kino - sondern auch in Oldenburg!

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