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NUTZE DIE NACHT

Sie ist ein Klassiker des Veranstaltungskalenders, ein Höhepunkt für alle Ausstellungshäuser: Die Nacht der Museen. Sie bietet eine attraktive Mischung aus speziellem Programm für diesem Anlass und dem regulären Angebot der beteiligten Museen. So bekommen sie eine wunderbare Gelegenheit zu zeigen - oder in Erinnerung zu rufen - was ihren Reiz ausmacht. Und das Publikum? Kommt in Scharen.


Horst-Janssen-Museum Oldenburg bei der Nacht der Museen
So kennt man sie, so liebt man sie: Die Nacht der Museen (Foto: Markus Hibbeler)

Im Grunde ist es paradox: Die meisten Museen haben umfangreiche Öffnungszeiten, nach Feierabend oder am Wochenende könnte man einen Besuch bequem in den persönlichen Tagesablauf integrieren. Doch zwischen Alltag, Termine, Verpflichtungen kommt immer alles anders als man denkt. Und häufig eben auch: Auf Kosten eines Museumsbesuchs.


Offenbar ist es so, dass wir Impulse brauchen, die uns aus unserem gewohnten Rhythmus bringen. Man könnte sagen: Wir müssen aus dem Takt geraten, um aus der Reihe zu tanzen. Und genau das gelingt uns durch aufwändig inszenierte Veranstaltungen wie der Nacht der Museen. Sie bieten uns die nötigen Reize, um zu sagen: Jetzt aber!


Und manchmal hat man das Gefühl, dass es auch für die beteiligten Museen ein willkommener Anlass ist, sich selbst mit anderen Augen zu betrachten und ihre Geschichte einmal anders zu erzählen. Immer wieder glänzen sie mit besonderen Aktionen und Variationen, die den Besuch selbst für eingefleischte Fans des Hauses lohnenswert machen.


 

DIE NACHT DER MUSEEN

- SONDERAUSGABE -



MIT:

EDITH-RUSS-HAUS FÜR MEDIENKUNST

HISTORISCHE VILLEN DES STADTMUSEUMS

OLDENBURGER COMPUTERMUSEUM

OLDENBURGER KUNSTVEREIN

PULVERTURM



SAMSTAG, 24. SEPTEMBER, 14-24 UHR

EINTRITT FREI!



ACHTUNG: DIE LANDESMUSEEN SIND NICHT GEÖFFNET.
 


Alles voll? Alles gut!


Aber warum gehen die Menschen ausgerechnet dann ins Museum, wenn alle anderen auch dort sind? Eigentlich spricht alles dagegen: Die Werke kann man nicht ungestört betrachten, gelegentlich gibt's sogar Gedrängel. Eigentlich. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus: Gerade die Gemeinschaft, diese Menge an Menschen, stört das Erlebnis nicht etwa, sondern bereichert es.


Und das ist auch schon das Stichwort: Erlebnis. Genau dazu wird ein Museumsbesuch, wenn er aus den üblichen Normen und Gewohnheiten ausbricht, besonderes Programm bietet und die Massen anlockt. Nicht zuletzt zeigt sich auch hier, was wir in den letzten zwei Jahren schon unzählig oft feststellen durften oder mussten:


Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er genießt es, sich mit anderen zu treffen, auszutauschen - oder sich auch nur am gleichen Ort aufzuhalten.

Davon abgesehen scheinen Museen außerhlab der üblichen Öffnungszeiten einen besonderen Reiz auszuüben. Anders ist der - äußerst pragmatisch betitelte - Kinoerfolg von „Nachts im Museum“ nicht zu erklären.



Gut, ganz so abenteuerlich dürfte es am 24. September in Oldenburg nicht werden, aber in die Richtung geht's! Die Museen haben abwechslungsreiches Programm mit Führungen für Kinder und Erwachsene, Workshops, Mitmach-Aktionen, Live-Musik und spannenden Einblicken in die Ausstellungen vorbereitet. Es ist eine unsägliche Plattitüde, aber in diesem Fall stimmt sie: Da ist für jeden was dabei!



Möge die Nacht mit euch sein


Die Nacht der Museen ist ein großes Spektakel, das einmal pro Jahr die allgemeine Aufmerksamkeit zurecht auf die Museen lenkt. Das ist wichtig, denn in postpandemischen Zeiten haben es vor allem jene Kultur-Veranstaltungen schwer, die über einen längeren Zeitraum verfügbar sind - wie etwa eine Ausstellung. Sie werden bei der Wahl der Tages- oder Abendgestaltung viel zu oft übersehen, weil stattdessen einmalige Events wahrgenommen werden.


Der nächtliche Museumsbesuch hat aber auch einen ganz eigenen Wert. Zum einen hat er sich wegen der vielen Aktionen der beteiligten Häuser schon längst zu einem Format entwickelt, das für alle interessant ist - selbst für bekennende Museumsmuffel. Denn in dieser Nacht ist der Zugang einfacher spielerischer, leichter, lustvoller. Das Spektakel für die Sinne, das Schwimmen im großen Strom - all das macht die Nacht Nacht der Museen zu einer Nacht für die Menschen.


Selbst wenn jemand immer nur diesen einen Tag nutzt, um die Museen zu besuchen, ist das etwas wert. Manche jedoch lassen sich nicht nur vom bunten Treiben inspirieren, sondern von den Museen selbst. Und sie kehren zu zurück, wenn der Trubel sich gelegt hat, um die Exponate nochmal in Ruhe anzusehen. Und dabei stellen sie vielleicht fest, dass der Besuch sich durchaus bequem in den persönlichen Tagesablauf integrieren lässt. Denn nutzen kann man nicht nur die Nacht, sondern auch den Tag.



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