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LE TOUR DE SCHNACK

Eigentlich sind wir keine Radsport-Aficionados. Aber die Tour de France hat uns trotzdem inspiriert: Zur Tour de Schnack! Wir wollen aber nicht 400 Watt am Berg treten oder uns in halsbrecherische Abfahrten stürzen; schon deshalb, weil beides in Oldenburg gar nicht geht. Unser Rennen hat ein anderes Ziel: Die Kulturinstitutionen. Und dort: ein kurzer Schnack. Denn das Plaudern ohne konkreten Anlass ist längst zu einer aussterbenden Art geworden. Höchste Zeit, das zu ändern.


Die Stadt ist ihr Terrain, der Schnack ist ihr Etappenziel: Le Tour de Schnack (Bild: Kulturschnack)

Half hour of power


Okay, zugegeben: Die Tour ist jetzt nicht unbedingt das beste aller Vorbilder. Es soll da zu der einen oder anderen Unregelmäßigkeit gekommen sein. Aber egal, das Drama, die Mythen, die Legenden - all das passt eigentlich gut zum Kulturschnack. Beziehungsweise: zum Schnaque Culturelle.


Und doch ist der Sinn und Zweck unserer Tour vergleichsweise profan. Rekorde interessieren uns nicht, Titel und Triumphe sind absolut nicht unser Thema. Unser Ziel ist der Schnack selbst. Dabei geht es um kein konkretes Projekt, wir verknüpfen damit kein festes Vorhaben. Wir reden einfach drauflos, kurz und knackig, half hour of power!



Ambitioniert: Zwei Höhenmeter wollen erstmal bewältigt sein! (Bild: Kulturschnack)

Tiefe ohne Höhenmeter


Was so profan wirkt, hat einen tieferen Sinn. Gerade dadurch, dass man entspannt plaudert, also das Ganze nicht zielgerichtet tut, streift man ganz andere Themen (und auf ganz andere Art), als wenn man eine Agenda hätte. Das Resultat: Spannende Kontexte, interessante Einblicke und vielleicht sogar die eine oder andere Idee für was Neues. Aber das ist Kür, keine Pflicht.


Zum Glück hat es die lokale Topographie gut mit uns gemeint. Oldenburgs steile Rampen sind bestenfalls Bodenwellen, unsere Täler höchstens Straßenunterführungen. Deshalb erreichen wir unsere Gesprächspartner:innen nicht am Rande der Erschöpfung, sondern in der richtigen Verfassung. Und das ausschließlich mit natürlichem Kaffeedoping.



Wir kommen rum


Zur festen Systematik der Tour gehört, dass es keine gibt. Die Etappen finden unregelmäßig statt, wann immer es gerade passt. Wer als nächstes dran ist, ergibt sich aus Zufälligkeiten und anderen unvorhersehbaren Faktoren, zum Beispiel dem Wetter. Schönwetterradler sind wir deswegen noch lange nicht. Wie meinen das Ganze schon ernst. Und natürlich bolzen wir im Idealfall einen 30er-Schnitt auf dem Weg zur nächsten Institution. Aber: Wir bleiben dabei ganz ganz entspannt. Denn nur so retten wir die aussterbende Art des Plaudern ohne Anlass.

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