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MUSEUMSTAG IN OLDENBURG

  • kulturschnack
  • 12. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Juli

Beim Stichwort „Museumsreif“ haben viele von uns zunächst eher abwertende Assoziationen: betagt, altmodisch, out of date. Man kann den Begriff aber auch ganz anders lesen. Denn was ins Museum kommt, ist manchmal vielleicht alt. Aber es ist ganz sicher etwas anderes: spannend, außergewöhnlich, relevant. Glaubt ihr nicht? Dann prüft es nach - am Internationalen Museumstag, dieses Jahr am 18. Mai!

Das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg
Große Vielfalt: am Museumstag herrscht die Qual der Wahl. (Collage: Kulturschnack, Bilder: Museen, Kulturschnack)

Kurze Rückblende: Erinnert ihr euch an euren letzten Museumsbesuch? An den Moment, als ihr vor dem Gebäude standet? Vielleicht war es das Landesmuseum für Kunst & Kultur, sprich: das Schloss, vielleicht war es auch der Oldenburger Kunstverein. Welches auch immer es war: Es hatte eine gewisse Aura, oder? Etwas, das man bei den meisten anderen Gebäuden nicht sieht oder spürt. Entweder altehrwürdig und erhaben - oder hochmodern, puristisch, aufs Wesentliche konzentriert.


Es scheint eine ungeschriebene Regel zu geben: Museen befinden sich entweder in prächtigen Altbauten mit großem Eingangsbereich, vielleicht sogar einigen Säulen oder Skulpturen entlang der Treppenstufen. Oder Museen befinden sich in architektonisch spektakulären Gebäuden, die mit klaren Linien einen kontrastierenden Rahmen für die Kunstwerke bieten. In jedem Fall sind diese Orte nicht: alltäglich und austauschbar.



Egal ob digital oder analog: die Museen sollen "mit Freude" entdeckt werden. (Grafik: Dt. Museumsbund)
Egal ob digital oder analog: die Museen sollen "mit Freude" entdeckt werden. (Grafik: Dt. Museumsbund)

Erinnerung und Erlebnis


Warum? Ganz einfach: Weil die Museen selbst nicht alltäglich und austauschbar sind. Sie sind nicht etwa Abstellkammern für olles Zeug, sie sind nicht hoffnungslos veraltet und unmodern. Selbst auf das simpelste Museum der Welt träfe all das nicht zu. Denn: Sie bewahren die Erinnerungen unserer Gesellschaft. Und mit ihnen ist es genauso wie mit unseren eigenen: sie sind prägend, lehrreich, oft sogar bedeutend. Es ist wichtig, dass wir sie haben. Aber: wenn wir andere daran teilhaben lassen wollen, kommt es darauf, wie man davon erzählt. Wie bei jeder guten Geschichte zählen Blickwinkel, Storyline und Spannungsbögen. Stimmt alles, dann haben wir etwas davon. Bei uns selbst - und im Museum.


Der Internationale Museumstag lädt uns alle dazu ein, diese These selbst nachzuprüfen. Denn geben wir zu: Im Alltag gibt es kleinere Hemmschwellen, die verhindern, dass wir den eingangs erwähnten Moment vor dem Museum häufig erleben. Da ist zum einen der Preis, auch wenn er bei den Oldenburger Häusern insgesamt als sehr moderat einzustufen ist. Die großen Kunsthäuser in den Metropolen rufen jedenfalls andere Tarife auf. Zum anderen fehlt häufig der konkrete Anlass. Also der Zeitpunkt, an dem man zu sich sagt: Jetzt aber!



Eigentlich sind das schon genug Gründe, um den 18. Mai voll und ganz den Oldenburger Museen zu widmen und dabei einen ereignis- und lehrreichen Tag zu erleben. Aber wir setzen noch einen drauf. Genauer gesagt setzen wir sogar fünf drauf, denn die Oldenburger Museen waren allesamt bereits Gäste in unserem Podcast. Einfach auf das jeweilige Bild klicken - und dann ganz tief eintauchen!


Der perfekte Anlass


Der Museumstag löst beide Probleme. Zum einen bieten die Oldenburger Häuser allesamt freien Eintritt. Das heißt also: Man kann völlig kostenfrei auf Entdeckungsreise gehen. Und weil eben alle dieses Angebot haben, ist auch ein Anlass da: Man sollte diese Gelegenheit einfach nutzen. Denn wie gesagt bedeutet sie nicht etwa, in altem Krempel nach halbwegs Brauchbarem zu suchen. Sie bedeutet etwas ganz anderes: nämlich Eintauchen in andere Zeiten, Themen, Kontexte. Das Schöne entdecken in Dingen und Informationen, für die man sich im Alltag kaum Zeit nimmt. Dazulernen durch sinnliche Erfahrung statt Online-Schulung oder Frontalunterricht. Auf alle Besucher:innen wartet eine inspirierende, lehrreiche Erfahrung - und das ohne große Kosten und Mühen.


7 FAKTEN ZUM INTERNATIONALEN MUSEUMSTAG BEDEUTEND FÜR DIE GESELLSCHAFT

  • Der Internationale Museumstag wurde im Jahr 1977 vom „International Council of Museums“ (ICOM) eingeführt, um auf die gesellschaftliche Rolle der Museen aufmerksam machen.

  • Der Tag findet einmal jährlich am zweiten oder dritten Sonntag im Mai statt.

  • In Deutschland steht er unter der Schirmherrschaft der Bundesratspräsident:innen. Aktuell ist das die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger (SPD).

  • Das Motto des Museumstages wechselt immer wieder, in diesem Jahr etwa „The Future of Museums in Rapidly Changing Communities“. In Deutschland war es in den letzten Jahren aber stets dasselbe: "Museen mit Freude entdecken".

  • Ziel ist es, die attraktive Museumslandschaft in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken und auf das breite thematische Spektrum der mehr als 6.000 Museen in Deutschland aufmerksam machen.

  • Die Museen sollten die Möglichkeit haben, in einer gemeinsamen Aktion auf die Bedeutung ihrer Arbeit hinzuweisen und einen Museumsbesuch anregen.

  • In diesem Jahr nehmen in Deutschland über 1.400 Museen mit mehr als 3.500 Aktionen zum Entdecken in ihre Häuser ein. In Oldenburg ist die gesamte Museumslandschaft mit dabei.


Ohne Mühen? Ja, richtig. Denn wir fassen hier zusammen, welche Museen am Internationalen Museumstag teilnehmen und ob es spezielle Angebote gibt Das klingt gut? Na, dann los.


Siehe Landesmuseum für Kunst & Kultur.

Öffnungszeit: 12 bis 18 Uhr Das ehemalige Edith-Russ-Haus für Medienkunst zeigt die aktuelle Ausstellung „Die Oldenburger Gesellschaft der Ährenleser*innen“. Anders als der Titel vermuten ließe, handelt es sich dabei um eine Internationale Gruppenausstellung.

Aktionen: 10 bis 11.30 Uhr: Meditationsworkshop mit Vanessa Reis (Beginn vor der Öffnungszeit!) Starten Sie entschleunigt in den Internationalen Museumstag. Yoga- und Meditationslehrerin Vanessa Reis lädt Sie zu einer meditativen Begegnung mit einem Kunstwerk ein. Es sind keine Meditationserfahrungen notwendig. Bitte eine weiche Unterlage, bequeme Kleidung und warme Socken mitbringen.

15 bis 18 Uhr: gemeinsames Karaokesingen

15 und 16.30 Uhr: Ausstellungsrundgang mit der Künstlerin Clara Brinkmann

Öffnungszeit: 10 bis 18 Uhr


Das Horst-Janssen-Museum zeigt am Internationalen Museumstag die Sonderausstellung „Ich war ein Allesschmecker – Horst Janssen tischt auf“ in der zweiten Ausstellungsebene. Die Kulinarik in Janssens Werk ist Thema dieser Ausstellung. Zu sehen sind Meisterwerke, aber auch alltägliche Kunst und biografische Objekte, eingebettet in Janssens Tagesablauf. Begleiten Sie den norddeutschen Künstler vom Frühstück im Bademantel über das Mittagessen mit Pfannkuchen bis zum nächtlichen Absacker in der Kneipe. In der ersten Ausstellungsebene können Sie in der Ausstellung „Horst Janssen – Neu entdeckt“ mehr über das Leben, Werk und die Arbeitsweise Janssens erfahren. Aktuell gibt es in der Ausstellung eine KI-Station, die Janssens Werke analysiert und interpretiert. Probiert es selbst aus!  Führungen: 11 bis 12.30 Uhr: Rundgang durch beide Ausstellungen mit Geraldine Dudek 16 bis 17.30 Uhr: Rundgang durch beide Ausstellungen mit Geraldine Dudek

Mitmachstation/Aktionen: 10 bis 18 Uhr: Papierblumen aus Eierkartons und buntem Papier mittels Collagetechnik gestalten 10 bis 18 Uhr: Ein Käfer auf der Wurstpappe – Gestaltet nach Janssens Vorbild mit Papier und Stiften einen Käfer

Öffnungszeit: 10 bis 18 Uhr


Am 18. Mai 2025, dem Internationalen Museumstag, lädt das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg bei freiem Eintritt zum Besuch aller drei Häuser - Schloss, Augusteum und Prinzenpalais - ein.

Das Programm im Überblick:

14.30 bis 17 Uhr Offene Kreativ-Werkstatt: Sag's durch die Blume! Farbenfrohe Papierblumensträuße gestalten Treffpunkt: Schlossatelier Mit Yasmin Maaß und Julia Ortmeyer

15 bis 16.30 Uhr Von Haus zu Haus - Drei Gebäude, ein Museum: Schloss, Augusteum und Prinzenpalais Treffpunkt: Kasse im Schloss Mit Irmtraud Eilers

15 bis 16 Uhr Mensch und Landschaft - ein nicht immer harmonisches Verhältnis Treffpunkt: Kasse im Prinzenpalais Mit Dirk Meyer

Die Teilnahme an der Kreativ-Werkstatt und den Führungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Öffnungszeit: 10 bis 18 Uhr


11:00 - 16:00, "Die Welt der Bienen" Zu jeder vollen Stunde gibt Imker und Hautflügelexperte Franz Winzinger in der Moor Ausstellung kurze Einblicke in die Welt der Bienen.

11:00 - 17:00 Uhr, "Insekten ganz groß" Mikroskopstation zum Untersuchen und Fotografieren von Insekten in der Moor Ausstellung.

10:30 - 15:30 Uhr, "Einblicke in Forschungsprojekte" Zu jeder halben Stunde geben Forscher*innen des Museums Einblicke in unterschiedliche Forschungsprojekte. Treffpunkt ist immer der Open Space.

11:00 - 17:00 Uhr, "Wir filzen Katzen aus Wolle" Kreatives Mitmachangebot für Groß und Klein im Werkraum.

11:00 - 17:00 Uhr, "Malaktion" Groß und Klein können gemeinsam mit dem Künstler Said Tiraei im Museumshof zum Thema Vielfalt kreativ werden.

11:00 - 17:00 Uhr, "Dein Name in persischer Kalligraphie" Kalligraphievorführung des Künstlers Adel Dadvar im Open Space.

"Pelle - der Späti": Getränke, Snacks und Musik im Museumshof.

Öffnungszeit: 12 bis 18 Uhr


Das Oldenburger Computer-Museum öffnet anlässlich des Museumstages von 12 bis 18 Uhr die Türen. In den Dauerausstellungen kann gespielt und programmiert werden und ein paar Überraschungen sind auch vorbereitet. Für Interessierte werden um 14 und um 16 Uhr Führungen angeboten, alternativ kann mit der Quiz-Rallye die Ausstellung eigenständig erschlossen werden.

Der Oldenburger Kunstverein befindet sich aktuell in einer Umbaupause und öffnet seine Pforten erst am 23. Mai wieder.

Siehe Landesmuseum für Kunst & Kultur.

Öffnungszeit: 10 bis 18 Uhr Das Stadtmuseum ist nach wie vor eine Baustelle (die aber schon stark Gestalt annimmt). Dennoch lädt es euch ein, den Projektraum_5 und das Stadtteilprojekt Eversten zu entdecken. Ihr könnt die Projektleiterinnen Sandrine Teuber und Lisa Bellmann im Projektraum zu einem gemütlichen Austausch über die Ausstellung treffen. Bei Kaffee und Kuchen könnt ihr Fragen stellen und mehr über das Stadtteilprojekt in Eversten erfahren. Welche Erfahrungen hat das Museum in diesem Projekt gemacht? Welche spannenden Anekdoten, Details und Geschichten haben sich während der Laufzeit ergeben? Das erfahrt ihr am Museumstag zwischen 15 und 18 Uhr. Der Projektraum selbst ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ihr findet ihn in der Staustraße 5.



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