Nachdem ihr bereits Montag in unserer Ankündigung vorab erfahren konntet, was es mit dem Kulturausschuss auf sich hat und was dieses Mal auf der Tagesordnung Platz fand, war es gestern dann soweit: Kevin hat sich das Ganze für euch live angeschaut und lässt euch heute an seinen persönlichen Eindrücken teilhaben.
Disclaimer: gerade deshalb erhebt dieser Beitrag keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit oder Abdeckung des gesamten Ausschusses. Aber wer wissen möchte, was alles im Detail passiert ist, findet diese Informationen natürlich im Protokoll der Ausschusssitzung, welches im Anschluss im Ratsinformationssystem veröffentlicht wird. |
Erkenntnis 01: Das Stadtmuseum kommuniziert im großen Stil
Inzwischen wissen es natürlich so gut wie alle und auch bei uns wurde dieser Fakt bereits mehrfach beschrieben: ein Gebäude, ein wirkliches Museum, eine Fläche an der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtmuseums wirken können, existiert aktuell nicht.
Würde das Stadtmuseum diesen Fakt einfach hinnehmen, würde es also für die Menschen der Stadt schlichtweg nicht mehr existieren und im schlimmsten Falle in Vergessenheit geraten. Darüber ist sich das Stadtmuseum auch selbst im Klaren, weshalb es seit Beginn der Schließzeit immer wieder mit tollen Aktionen, medialen Projekten, Pop-Ups und Veranstaltungen im Stadtbild präsent ist. So schafft es zum einen sehr hohe Transparenz über das Bauvorhaben, andererseits existiert das Museum auf diese Weise auch ohne dafür ein Gebäude zu benötigen und überbrückt so die Zeit meisterhaft und schafft Vorfreude auf das, was uns beim neuen Museum erwarten wird!
Dass das Museum also nach Außen kommuniziert ist also eigentlich nichts Neues, doch überrascht das Team des Museums immer wieder mit neuen Ideen, die Öffentlichkeit an dem Prozess der Entstehung teilhaben zu lassen und dabei auch einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren.
Da wären als frische Ergänzungen der eigene Podcast „Museum findet statt“, der gleich zwei Formate bereit hält, einmal die „Kaffeepause“, in der man das Team des Museums und ihre Arbeit näher kennenlernen kann, zum anderen die „Stadtgeschichte(n)“, bei denen Persönlichkeiten Oldenburgs aus ihrem Leben und ihrem Blickwinkel auf unsere Stadt berichten.
Als weiteres Highlight wurde im Ausschuss die frisch veröffentlichte, erste Ausgabe des Magazins des Stadtmuseums vorgestellt. Bis zur Eröffnung des Gebäudes wird im halbjährlichen Turnus eine Ausgabe erscheinen, die jeweils immer einen anderen Blickwinkel und Aspekt des Gebäudebaus beleuchtet. Zum Start setzt sich die erste Ausgabe deshalb logischerweise mit dem „Anfangen“ auseinander. Gerade der Blick hinter die Kulissen scheine, so berichtet es Steffen Wiegmann, der Leiter des Stadtmuseums, den Leuten zu gefallen und zu interessieren. Deshalb plane man auch in der Bauphase Projekt, bei dem die Leute direkt am Ort des Geschehens im wahrsten Sinne einen Blick hinter den Bauzaun erhalten können!
Erkenntnis 02: Die Kostenexplosion trifft alle Bereiche unseres Lebens
Doch leider gibt es (nicht nur) rund um das Stadtmuseum auch unerfreulichere Nachrichten, die jedoch eigentlich nicht verwundern. Denn natürlich bleibt auch dieses Bauprojekt, das natürlich aufgrund seiner Größe zu Recht im Rampenlicht steht, nicht unberührt von den aktuellen Kostenexplosionen für Baumaterialien wie beispielsweise Rohstoffe. Eine konkrete Aussage dazu, auf welchen Betrag sich diese Steigerung der Kosten am Ende summieren wird, dazu wollte niemand am gestrigen Abend eine konkrete Aussagen machen. Denn sie wäre auch reine Spekulation, weil in der aktuellen Lage niemand absehen kann, welche Entwicklungen uns noch bevorstehen.
Diese Ungewissheit und auch die Angst vor den extrem steigenden Kosten treibt natürlich auch die Kulturszene selbst um. An mehreren Stellen wird die Sorge vor dem, was uns diesen Herbst und Winter erwartet angemerkt, vorgebracht und betont. Hier sind es gerade die beratenden Mitglieder des Ausschusses, die auch Richtung Politik die Bitte formulieren, dass dieser Punkt unbedingt weiter Beachtung findet, da er die Szene nicht nur bei uns sondern deutschlandweit umtreibt und vor große Herausforderungen stellen wird.
Erkenntnis 03: Transparenz ist immer wichtig
Nicht nur bei einem Bauvorhaben wie dem Stadtmuseum ist es immer gut für die nötige Klarheit zu sorgen, sondern auch bei allen anderen Prozessen, gerade als Stadtverwaltung, weshalb die Neuausrichtung der Förderrichtlinie Kultur in eine ganz ähnliche Kerbe schlägt. Mit der Richtlinie will man bei der Vergabe institutioneller Förderungen an Kultureinrichtungen, also vertraglich zugesicherter, regelmäßiger und projektunabhängiger finanzieller Gelder dafür sorgen, dass auch Außenstehende klar erkennen können, weshalb eine Einrichtung gefördert wird und wurde. Abseits eindeutiger Kriterien wird es eine Art Beirat geben, der Empfehlungen aussprechen wird, die dann vom Ausschuss beschlossen werden können.
Da man hier etwas schaffen möchte, das wirklich von nachhaltigem Bestand ist, geht es natürlich auch um die kleinen Feinheiten in den einzelnen Formulierungen und den Vorgängen. Diese letzten Feinheiten wird die Stadtverwaltung, gemeinsam mit der Politik aber auch in engem Austausch mit der Kulturszene und ihren Einrichtungen in den kommenden Monaten weiter final ausarbeiten, um im Bestfall zum Ende des Jahres bereits eine finale Richtlinie vorliegen zu haben.
Erkenntnis 04: Uns wird nicht langweilig werden
Als letzter großer Punkt des Ausschusses stand das MACH|WERK auf dem Plan. Wieder einmal wurden tolle Projekte eingereicht und heute war es an der Zeit, dass der Ausschuss die Wahl darüber traf, welche Ideen für eine letztendliche Förderung ausgewählt werden.
Auch wenn diese finale Auswahl unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, steht für uns schon jetzt fest, dass am Ende dieses Vorgangs, nach der offiziellen Verkündung und der finalen Umsetzung eine Vielzahl toller Projekte auf uns alle warten, über die es ebenso spannende Geschichten zu erzählen geben wird, die ihr dann mit großer Sicherheit bei uns hören, lesen und sehen können werdet!
Erkenntnis 05: Der Kulturausschuss ist für Überraschungen gut
An dieser Stelle sei der fünfte Punkt für eine kurze Anekdote vom Rande des eigentlichen Geschehens genutzt. Denn da sitzt man als Besucher des Kulturausschusses nichtsahnend im Publikum, lauscht dem munteren Treiben und wird plötzlich zum Motiv künstlerischer Aktivitäten und in einem Portrait festgehalten. Wir vermuten, soetwas passiert nicht alle Tage im Kulturausschuss, doch es ist passiert! Ein Besuch ist also nicht nur informativ und man erlebt die Prozesse die hinter der Kultur oft notwendig sind aus nächster Nähe, sondern er ist auch immer für eine Überraschung zu haben. ;-)
Comentarios