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ZAHLTAG: KULTURSOMMER

Lange her: im Jahr 2005 waren über 10.000 Zuschauer:innen beim bestbesuchten Kultursommer-Konzert aller Zeiten. Der New Yorker Indie-Antifolk-Star Adam Green war damals auf dem Höhepunkt seiner Popularität, sämtliche Konzerte in Deutschland waren ausverkauft. Auf dem Schlossplatz war er umsonst und draußen zu sehen - und dann spielte auch noch das Wetter mit.


Über einen autofreien Schlossplatz diskutierte seinerzeit niemand. Er wurde de facto geschaffen, weil die Menschenmassen bis zur Häuserwand an der Südwestseite standen und selbst für Fahrräder kaum noch Platz ließen. Parkende Autos wurden kurzerhand zu praktischen Sitzerhöhungen - immerhin eine sinnvolle Verwendung für das ungenutzte Blech. Die Polizei riegelte schließlich auch offiziell ab.


Ein solcher Andrang ist heutzutage kaum noch vorstellbar. Zum Vergleich: im letzten Jahr gab es ein Zuschauerlimit bei den Kultursommer-Konzerten von 500 Personen - allerdings auf dem Platz beim Prinzenpalais. Beim Abschlusskonzert der Klappstuhltage waren auf dem Schlossplatz immerhin 1.000 Gäste zugelassen, aber auch sie konnten das riesige Areal nicht annähernd füllen.


In diesem Jahr ist vieles anders. Die Corona-Regeln sind deutlich weniger streng und eröffnen neue - bzw. alte - Freiheiten. 10.000 Menschen werden wir auf dem Schlossplatz aber trotzdem so schnell nicht wiedersehen. Selbst wenn Adam Green nochmals spielen würde, seine Anziehungskraft wäre heute nicht mal halb so groß. Zudem fehlt uns aktuell ein wenig die Übung beim Genießen von Gedränge.


Aber vielleicht gelingt dem Team der Kulturetage mal wieder so ein Coup. Am 16. Mai wird das Programm vorgestellt - und dann schauen wir mal, ob eine Perle dabei ist. Eine Sache ist schon mal sicher: der Schlossplatz ist in diesem Jahr autofrei. Platz wäre also da.

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