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INS LICHT GERÜCKT

  • kulturschnack
  • 28. März
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Apr.

Es ist lebensnotwendig, beeinflusst unser Wohlbefinden, die Natur und ist gleichzeitig ein Wunder der Technik ganz grundsätzlich. Doch Licht kann auch zum Bestandteil kreativer Arbeit werden. Die Fachtagung LICHT 2025, die erstmals in Oldenburg stattfindet, unterstreicht diesen Aspekt deshalb mit einem informativen und vor allem kostenlosen Rahmenprogramm, bei dem man genau diesen Facettenreichtum nachvollziehen kann. Wie genau, lest ihr hier!

Foto von Oldenburg bei Sonnenuntergang, gehüllt in warmes Licht vom Himmel und den angehenden Laternen
Jeder kennt die faszinierende Wirkung, die Licht auf uns haben kann. Foto: Deutsche Gesellschaft für LichtTechnik und LichtGestaltung e.V.

Wir alle kennen wahrscheinlich das wohlige Gefühl, das sich in uns ausbreitet, wenn wir einen Raum betreten, der ganz in warm strahlendes Licht gehüllt ist. Als würde sich diese Wärme unmittelbar auch in uns selbst breit machen und vom Licht gleichzeitig Ruhe ausstrahlen. Auch Lichtphänomene wie die oftmals fast surreale Färbung des Himmels beim Sonnenuntergang oder die Polarlichter begeistern uns Menschen immer und immer wieder. Licht scheint uns also wirklich bewegen zu können und somit weit mehr als nur eine Gegebenheit der Natur zu sein, die unser Dasein strukturiert. Doch gilt es vor allem in unseren modernen Gesellschaften zwei Seiten der Medaille zu betrachten. Denn ebenso wie es lebensspendende Kraft ist und durch technische Revolutionen das Leben vereinfachte, stellt es genauso auch ein Umweltrisiko dar, wenn unsere Welt immer heller und heller wird und somit zur sogenannten Lichtverschmutzung beiträgt.


Deshalb nutzt die Deutsche Gesellschaft für LichtTechnik + Lichtgestaltung hier in Oldenburg die Möglichkeit, nicht bloß einfach die größte Fachtagung im deutschsprachigen Raum hierzu stattfinden zu lassen, sondern begleitend dazu die Menschen sowohl für die Thematik zu begeistern als auch über sie zu informieren und so während der Tagung auch in die Stadt hinein zu wirken. Denn Licht ist mehr, als wir zu meinen glauben.

LICHT HÖREN Wessen Interesse geweckt sein sollte und nun voll und ganz in das "Rabbit Hole" Licht hinabtauchen möchte, der hat Glück! Denn ein brandneuer Podcast als gemeinsame Initiative der AG Nachhaltigkeit der Lichtgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz steht in den Startlöchern, dessen Wunsch es ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Licht zu schärfen und einen nachhaltigeren Umgang damit zu fördern. In jeder Staffel widmet sich der Podcast einem facettenreichen Thema, beispielsweise der Wirkung des Tageslichts, das Thema der ersten Staffel und - Achtung, Wortwitz - "beleuchtet" dieses aus verschiedenen Perspektiven.

Der Lightwalk: Architektur im Spotlight

Fr., 28. März - Mo., 31. März, ab Einbruch der Dunkelheit



Kartenansicht aller Standorte des Light Walks der Licht 2025, der Fachtagung, die erstmalig in Oldenburg stattfindet

Das große Highlight des Rahmenprogramms stellt hierbei mit Sicherheit der sogenannte Lightwalk dar. Bereits ab heute Abend werden bis einschließlich Montag, den 31. März fünf prägnante Gebäude der Stadt unter der Feder renommierter Lichtdesignerinnen, Lichtdesigner, Hersteller und mit Unterstützung von Studierenden aus ganz Deutschland im wahrsten aller Sinne in ein völlig neues Licht gerückt. Und gerade jetzt, wo der Frühling sich von seiner schönsten Seite zeigt, die Luft langsam immer milder wird, könnte es doch kaum etwas schöneres geben als einen abendlichen Spaziergang durch die Stadt und dabei einmal ganz bewusst den Blick auf die architektonischen Glücksfälle zu richten, mit denen wir in Oldenburg gesegnet sind, die wir jedoch im Alltag oftmals kaum wahrnehmen oder vielleicht für selbstverständlich halten.


Gleiches gelte dabei für das Licht selbst, wie Julia Katerji von der Deutschen Gesellschaft für LichtTechnik + LichtGestaltung erzählt. Man wolle mit dem Lightwalk der Omnipräsenz des Lichts etwas entgegensetzen, dadurch dem Licht eine besondere Wertschätzung zukommen lassen und im besten Fall Aufmerksamkeit auf den eigenen, persönlichen Umgang im täglichen Leben mit dem Medium lenken. Es sei wichtig bewusst zu hinterfragen, ob die Lichtqualität mit der wir uns umgeben, zu unserem Glück beiträgt. Denn ja, genau so bedeutend, wie es klingt, sei es tatsächlich, da gerade die Hormone, die unser Wohlbefinden bestimmen durch das Licht beeinflusst werden, so Katerji.


Kostenfreie Ausstellung & Vorträge

Bis 02. April, 10:00 - 18:00 Uhr, keine Anmeldung erforderlich


Potraitfoto Julia Katerji von der Deutschen Gesellschaft für LichtTechnik + Lichtgestaltung
Julia Katerji möchte, dass dem Licht die Aufmerksamkeit zu Teil wird, die es verdient. Foto: Kulturschnack

Wie sehr das Ganze auch eine Frage der Umwelt ist, kann man zudem auch detailliert im Foyer des Pius Turms, Peterstraße 28, erfahren. Hier können sich Besucherinnen und Besucher unter anderem mit dem Sehen, der Rolle von Licht in der Natur und Umwelt sowie mit der Kunst der sensiblen Lichtplanung auseinandersetzen. Denn dass wir beispielsweise den Himmel in der Nacht noch so wahrnehmen wie er wirklich sein müsste und könnte, nämlich in natürlicher Dunkelheit, ist bereits in vielen Ballungsgebieten kaum mehr möglich. Die Erde wird zunehmend heller, was auch auf zahlreiche Ökosysteme wie Insekten und Vögel massiv Einfluss nimmt und nachhaltigen Schaden anrichtet.


Die Ausstellung zeigt jedoch nicht nur das Problem als solches, sondern ebenso mögliche Lösungswege. Durch den gezielten Einsatz von Leuchten, die Wege intelligent und energiesparend beleuchten sowie über Cloud miteinander kommunizieren können und nur bei Bedarf aktiv werden, lässt sich eine Balance zwischen notwendiger Beleuchtung und dem Erhalt natürlicher Dunkelheit schaffen. So können Städte nicht nur ihre nächtliche Sicherheit und Atmosphäre verbessern, sondern auch den Zugang zu einer intakten, sternenklaren Nacht ermöglichen – ein Gewinn sowohl für das ökologische Gleichgewicht als auch für das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger einer Stadt wie unserer.

Passend dazu geben zwei Vorträge am Montag, 1. April, ab 18 Uhr weiteren Kontext. Prof. Dr. Björn Poppe spricht über "Künstliche Beleuchtung in der Nacht - zwischen Notwendigkeit, Problemen und Lösungen" und daran anschließend Dr. Andreas Hänel unter dem Titel "Wo finde ich die natürliche Dunkelheit - Dark Syk Parks in Norddeutschland".


Wenn man bei diesem Programm also eine Sache für die kommenden Tage ganz klar festhalten kann, dann ist es: Oldenburg geht ein Licht auf!

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