top of page

GLOBE AND THE CITY

Donnerschwee kann man von der Innenstadt aus nicht sehen. Oder etwa doch? Zumindest im Zeitraum vom 21. bis zum 30. April ist es möglich. Der Leerstand in der Staustraße 16 wird zur inoffiziellen Botschaft der Globe Kulturgenossenschaft aus Neu-Donnerschwee und gibt uns eine Vorahnung dessen, was dort in Zukunft passieren wird. Und das ist: so einiges.


Nein, nicht das GLOBE, für zehn Tage aber dessen Botschaft in der Innenstadt: die Staustraße 16 (Bild: Kulturschnack)

Stadtteilkultur hat es nicht leicht in Oldenburg. Nicht, dass es in Eversten, Osternburg oder Ofenerdiek grundsätzlich an Ideen mangelt. Doch die Struktur unserer Stadt ist monozentristisch. Die Innenstadt entfaltet eine enorme Sogwirkung, weil sie sie das einzig urbane Element Oldenburgs ist. Und dort - right in the middle - hat sich Kultur schon immer wohl gefühlt.


Doch immer wieder gibt es Initiativen in den Stadtteilen, die auch dort Kultur erlebbar machen wollen. Als Beispiele seien das Farbenfroh Festival in Kreyenbrück oder der „Schatz von Bloherfelde“ in - Überraschung! - Bloherfelde genannt. Ein anderes wäre die Globe Kulturgenossenschaft - und sie gehört zu den vielversprechendsten. Dafür gibt es zwei Gründe.


Erstens verfügt die Genossenschaft künftig über eine attraktive eigene Spielstätte, nämlich das ehemalige britische Soldatenkino auf dem Kasernengelände in Donnerschwee. Es war früher ein kultureller Bezugspunkt für das Areal und eines scheint klar: Genau das wird es wieder sein. Denn zweitens hat die gemeinsame Arbeit an der Sanierung des Gebäudes viele Menschen aus dem Stadtteil zusammengeschweißt. Die Genossenschaft zählt über 600 Mitglieder. Sie eint die gemeinsame Haltung zu diesem Projekt: Wenn wir uns schon so einen wunderbaren Ort erschaffen - dann wollen wir ihn auch bespielen.


Drei Schubkarren im ehemaligen Globe Soldatenkino in Oldenburg
Noch ist etwas Fantasie nötig, doch das Schubkarren-Ballett überzeugt bereits. (Bild: GLOBE)

Wie das Bespielen aussehen kann, lässt sich in den kommenden Tagen live erleben. Das allerdings doch wieder in der Innenstadt. Dort, genauer gesagt in der Staustraße 16, ist als eine Zwischennutzung eine inoffizielle Botschaft der GLOBE Kulturgenossenschaft entstanden. Sie soll neugierig machen und Vorfreude wecken. Beides dürfte funktionieren: Die Räume sind stilecht hergerichtet, u.a. sorgen Original-Stühle und Bilder aus dem echten Kino für Atmosphäre. Und auch das Programm mit dem Titel „...und demnächst im GLOBE“ bietet einiges:


 

21. APRIL 2022, 19.30 UHR

WALKER & WALKER


22. APRIL 2022, 19.30 UHR

DÁNACHT


23. APRIL 2022, 19.30 UHR SIEMEN RÜHAAK LIEST


24. APRIL 2022, 19.30 UHR ANDI STEIL


28. APRIL 2022, 19.30 UHR

TRIO SONORA


29. APRIL 2022, 19.30 UHR JO SCHMITT


30. APRIL 2022, 19.30 UHR

JO SCHMITT


 

Acht Veranstaltungen in zehn Tagen: Das ist eine Hausnummer. Aber das ist eben das Wesen einer Zwischennutzung wie dieser: alles ist komprimiert auf einen knackig-kurzen Zeitraum, in dem entsprechend viel geboten wird. Da brauchen Neugierige und Fans der Künstler:innen eben eine gute Kulturkondition. Die konnten wir in den letzten Jahren zwar kaum trainieren, aber immerhin sind wir gut ausgeruht.


Der Saal des ehemaligen Soldatenkinos GLOBE in Oldenburg
Atmosphärisch: So sah das GLOBE vor der Sanierung aus, mindestens so schick soll es wieder werden (Bild: GLOBE)

Stadtteilkultur mag es nach wie vor schwer haben in Oldenburg. Zu dominant ist das Zentrum, zu sehr ist die Kultur rund um die Innenstadt verankert. Aber wenn sich Menschen zusammentun und gemeinsam die Chancen nutzen, die sich vor Ort ergeben, dann entsteht dabei immer wieder Sehens- und Erlebenswertes. Manchmal sogar: dauerhaft. Das demonstriert die Kulturgenossenschaft zunächst in der Innenstadt „...und demnächst im GLOBE“.

bottom of page